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1.1 Der Ergebnisse und Ergebnisraum

Die möglichen Ausgänge eines Zufallsexperiments werden normalerweise als Ergebnis \(\omega_i\) (kleiner griechischer Buchstabe omega) des Experiments bezeichnet.

Die gesamte Menge aller möglichen Ergebnisse werden im Ergebnisraum \(\Omega\) (großer griechischer Buchstabe Omega) zusammengefasst. Dabei wird jedem möglichen Ausgang des Experiments genau ein Element in \(\Omega\) zugeordnet.

 

Definitionen zum Ergebnisraum

Fassen wir alle möglichen Ergebnisse \(\small \omega_1\), \(\small \omega_2\), ..., \(\small \omega_n\)  mit  \(\small n \in N\)  zu einer Menge von Ergebnissen zusammen, dann erhalten wir denn

Ergebnisraum:  \(\Omega = \{ \small \omega_1, \omega_2, ...,  \omega_n \} \)

Jedem Versuchsausgang wird dabei genau ein Ergebnis \( \small \omega_i\) zugeordnet.

Die Anzahl der Elemente von \(\Omega\) bezeichnet man als Mächtigkeit vom \(\Omega\)

Schreibweise:  \( \bigl | \Omega \bigr | \)

 

Beispiele

Experimente Versuch Ergebnisse und Ergebnisraum
Werfen eines Würfels einmaliger Wurf Ergebnisse: \(\small \omega_1=1, \space \omega_2=2, ..., \omega_6=6 \)
 
Ergebnisraum: \(\Omega = \{1,2,3,4,5,6 \} \)
 
Mächtigkeit: \( \bigl | \Omega \bigr | = 6\)
 
Werfen einer Münze dreimaliger Wurf Ergebnisse: \(\small \omega_1=KKK, \space \omega_2=KKZ, ..., \omega_6=ZZZ \)
 
Ergebnisraum: \(\Omega = \small \{KKK, KKZ, KZK, ZKK, ZZK, ZKZ, KZZ,ZZZ \} \)
 
Mächtigkeit: \( \bigl | \Omega \bigr | = 8\)
 

 

Vergröberung des Ergebnisraumes

Je nach Betrachtungweise des Zufallsexperiments kann der Ergebnisraum vergröbert werden. Bei einer Vergröberung des Ergebnisraumes erhalten wir weniger Informationen über den tatsächlichen Ausgang des Zufallsexperiments, wie nachfolgende Beispiele verdeutlichen.

Dabei wird

  • \(\Omega\)  als Verfeinerung der Ergebnisräume \(\Omega_1, \Omega_2, \Omega_3 \) bezeichnet
  • und \(\Omega_1, \Omega_2, \Omega_3 \) als  Vergröberungen von \(\Omega\).

 

Experiment Ergebnisraum Vergröberung von \(\Omega\)
dreimaliger Münzwurf \(\Omega = \small \{KKK, KKZ, KZK, ZKK, \)
\( \hspace{15mm} \small  ZZK, ZKZ, KZZ,ZZZ \} \)
Reihenfolge ist unwichtig, es interessiert nur die Darstellung der Anzahl von K bzw. Z:
 
\(\Omega_1 = \small \{KKK, ZZK,KZZ,ZZZ \} \)
\( \hspace{7mm}=\small \{ 3K, 2K+1Z, 1K+2Z, 3Z \} \)
 
Mächtigkeit: \( \bigl | \Omega_1 \bigr | = 4\)
 
Werfen eines Würfels \(\Omega = \small \{1,2,3,4,5,6 \} \) \(\Omega_1 = \small \{gerade Zahl, ungerade Zahl \} \)  oder
\(\Omega_2 = \small \{sechs, nichtsechs \} \)
\(\Omega_3 = \small \{Zahl<4, Zahl>4 \} \)

Mächtigkeit jeweils: \( \bigl | \Omega_i \bigr | = 2\) mit \(\small i \in \{1; 2; 3 \} \)
 
 

 

Baumdiagramme und Ergebnisraum

Neben systematischem Abzählen kann der Ergebnisraum \(\Omega\) eines Zufallsexperiments mit Hilfe eines Baumdiagramms bestimmt werden.

 

Beispiel:
Bestimme den Ergebnisraum für einen dreimaligen Münzwurf mit Berücksichtigung der Reihenfolgen und gib die Mächtigkeit des Ergebnisraumes an.
 

Wir erhalten die Menge aller Ergebnisse, indem wir beginnend bei der Wurzel von links nach rechts alle möglichen Pfade des Baumes durchlaufen und die "Werte" aller Knoten des jeweiligen Pfades als (n-) Tupel  aufschreiben.

\(\hspace{10mm} \small \Rightarrow  \space \Omega = \{KKK,KKZ,KZK,KZZ, ZKK, ZKZ, ZZK; ZZZ \} \)
\(\hspace{10mm} \small \Rightarrow  \space \bigl |\Omega  \bigr | =8 \)

 

Beispiel:
Bestimme die Ergebnisräume für den zweimaligen Würfelwurf falls alle Wurfergebnisse bzw. die Augensummen interessant sind.

Lösung:  
Darstellung als Mengendiagramm:

  • Mengendiagramme werden auch als VENN - Diagramme bezeichnet.
  • Sie dienen zur graphischen Darstellung von Mengen bzw. den Zusammenhängen verschiedener Mengen!

Darstellung klassisch als Ergebnismenge:

  • \( \Omega = \space \{11, 12, 13, 14, 15, 16, 21, 22, ..., 64, 65, 66 \} \)
     
  • Vergröberung (nur Augensumme zählt):
    \( \Omega_1 = \space \{2; 3; 4; 5; 6 ; 7; 8; 9; 10; 11; 12 \} \)