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7.2 Definition der bedingten Wahrscheinlichkeit

Im einführenden Beispiel in Kapitel 7.1 haben wir die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass wir eine beliebige weibliche Person mit Fehlsichtigkeit auswählen.

Wir fragen also nach der Wahrscheinlichkeit von Fehlsichtigkeit F unter der Bedingung W für weiblich:

          Schreibweise:  \( P_W(F)\)

 

Basis ist weiterhin folgende Tabelle mit den Ereignissen:

F: "Person ist fehlsichtig"
W: "Person ist weiblich"
  \(F\) \(\overline{F}\)  
\(W\) 597 3 600
\(\overline{W}=M\) 368 32 400
  965 35 1000

 

Formel zur Berechnung der bedingten Wahrscheinlichkeit

Im Folgenden werden wir unsere bisherigen Ergebnisse in ein mathematisches Modell packen und eine wichtige Formel herleiten:

 

 

"3 von 400 Frauen sind farbfehlsichtig" \(P_W(F)=\frac{3}{600}\)
Im Zähler steht also die Anzahl der Personen die gleichzeitig farbfehlsichtig und weiblich sind, also \( \left | W \cap F \right | \) und im Nenner die Anzahl der Frauen: \(\left | W \right | \) \(P_W(F)=\frac{\left | W \cap F \right |}{\left | W \right |}= \frac{3}{600}\)
Teilen wir Zähler und Nenner jeweils durch 1000 \(P_W(F)=\large \frac{\frac{\left | W \cap F \right |}{1000}}{\frac{\left | W \right |}{1000}}=\large \frac{\frac{3}{1000}}{\frac{600}{1000}}= \frac{3}{600}\)
Dann bleibt das Endergebnis gleich und im Zähler und Nenner stehen Wahrscheinlichkeiten der Eregnisse.   \(P_W(F)=\frac{P(W \cap F)}{P(W)}=\frac{0,3 \%}{60 \%} =\frac{3}{600}\)
 

Ergebnis:

Sind A und B Ereignisse eines Zufallsexperiments mit \(P(A) \neq 0\) dann bezeichnet \(P_A(B)\) die bedingte Wahrscheinlichkeit des Ereignisses B unter der Bedingung A.

          Formel:       \(\large  P_A(B)=\frac{P(A \cap B)}{P(A)} \)